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Tag der Pflege 2023: Mit Wertschätzung und Blick in Richtung Zukunft

Botschafter für die Pflege: Pflegende, Auszubildende, Praxisanleitende und Führungskräfte werben für Wertschätzung der Pflege und gute Ausbildung.
Botschafter für die Pflege: Pflegende, Auszubildende, Praxisanleitende und Führungskräfte werben für Wertschätzung der Pflege und gute Ausbildung.
Erläuterte die Bausteine der Pflegeausbildung, die in der Wanderausstellung erklärt werden.
Markus Giesbers erläuterte die Bausteine der Pflegeausbildung, die in der Wanderausstellung erklärt werden.
Pflegedirektor Niklas Wiechert wies auf den Widerspruch von professioneller Pflege und ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit hin.
Pflegedirektor Niklas Wiechert wies auf den Widerspruch von professioneller Pflege und ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit hin.
Wertschätzung für die Pflege drückten Pflegedirektor Niklas Wiechert (l.) und Netzwerkkoordinator Markus Giesbers aus.
Wertschätzung für die Pflege drückten Pflegedirektor Niklas Wiechert (l.) und Netzwerkkoordinator Markus Giesbers aus.

Berufsstolz, Professionalität und Investition in Ausbildung

An jedem Tag im Jahr ist „Tag der Pflege“ im Krankenhaus, Reha-Zentrum und in den Altenpflegeeinrichtungen der Stiftung St. Josef-Stift. Doch am 12. Mai, dem Geburtstag von Florence Nightingale, steht der Beruf im besonderen Fokus der Öffentlichkeit. „Das ist ein wichtiger Anlass, um Bewusstsein für die Pflege zu schaffen und Wertschätzung auszudrücken“, so Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann. Er betonte zugleich, dass das Wohl der Patient/innen und Bewohner/innen eine „Teamleistung aller Berufsgruppen“ sei. Passend zum diesjährigen Pflegetagmotto „Our Nurses – Our Future“ wurde in der Magistrale eine Ausstellung zur Pflegeausbildung eröffnet.

„Der Tag der Pflege ist eine Gelegenheit, genauer zu betrachten, was unseren Beruf zu einem einzigartigen und wunderschönen Beruf macht“, leitete Pflegedirektor Niklas Wiechert ein. Die Rückmeldungen unserer Patientinnen und Patienten hier im St. Josef-Stift und Reha-Zentrum machten dies immer wieder deutlich. Wiederkehrende negative Schlagzeilen prägten indes ein ganz anderes Bild vom Pflegeberuf, der oftmals auf Körperpflege und Begleitung zu Toilettengängen reduziert werde. Pflegeroboter als Mittel gegen den Fachkräftemangel verstärkten den Eindruck, dass es kein klares Bild davon gebe, was professionelle Pflege bedeute – ein fatales Signal, um Nachwuchs für diesen erstrebenswerten Beruf zu gewinnen.

"Wie sollen wir in der Lage sein, Nachwuchs für diesen erstrebenswerten Beruf zu gewinnen, wenn außerhalb unserer Einrichtungen niemand so recht weiß, was professionelle Pflege ist?"
Pflegedirektor Niklas Wiechert

Wiechert beobachtet in den vergangenen Jahren einen Wandel von „Pflegen kann jeder“ hin zu „Um pflegen zu können, braucht es eine anspruchsvolle und differenzierte Ausbildung“. Der Tag der Pflege sei für Pflegende eine gute Gelegenheit, den „eigenen Berufsstolz zu feiern“. Und: „Die Zukunft gestalten – das passiert jetzt, hier und heute.“ Ein wichtiger Baustein dafür, sei die Ausbildung. Gleichzeitig dankte er für den unermüdlichen Einsatz in der Pflege.

Markus Giesbers, Koordinator für das Pflege- und Betreuungsnetzwerk, lenkte den Fokus auf die „Ausbildung als zentralen Baustein der Zukunftssicherung für unsere Einrichtungen“. Die Berufsgruppe der Pflegenden und der Auszubildenden sei so bunt und vielfältig, wie die Menschen, die gepflegt werden:  „Wir leben Diversität mit vielen verschiedenen Kulturen, Lebensentwürfen, Altersgruppen und Lebenserfahrungen.“ Mittlerweile sei mehr als ein Drittel der Auszubildenden männlich. „Die meisten Auszubildenden bleiben nach der Ausbildung bei uns, weil sie uns als verlässlichen Arbeitgeber mit vielen Extras kennen gelernt haben.“

"Wir leben Diversität mit vielen verschiedenen Kulturen, Lebensentwürfen, Altersgruppen und Lebenserfahrungen."
Netzwerkkoordinator Markus Giesbers

Das bestätigt Kurshedi Emomali, der nach seinem Freiwilligen Sozialen Jahr und seiner einjährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz nun die generalistische Pflegeausbildung begonnen hat, weil er sich mit seiner tadschikischen Migrationsgeschichte angenommen fühlt. Im Krankenhaus ist Jenny Lucas als frischgebackene Pflegefachfrau gestartet. Als erster Azubi-Jahrgang in der Generalistik blickt sie auf eine interessante Ausbildung zurück, die durch die Corona-Zeit aber auch besonders erschwert war. Eine besonders wichtige Rolle nahmen hier auch die Praxisanleiter/innen an. Mitja Brenner, Natalia Naczynski und Daniela Zech berichteten über die großen Veränderungen: Zusammenarbeit mit vielen Schulen und jeweils eigenem Konzept und die Notwendigkeit, sich selbst immer wieder fachlich auf den neuesten Stand zu bringen.

"Die meisten Auszubildenden bleiben nach der Ausbildung bei uns, weil sie uns als verlässlichen Arbeitgeber mit vielen Extras kennen gelernt haben.“
Netzwerkkoordinator Markus Giesbers